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Unsere Buchempfehlungen

Buchvorstellungen für Geschichtsinteressierte

Einige dieser Bücher wollen wir auch vorstellen und besprechen – nicht im Sinne bewertender Literaturkritik, sondern mit dem Ziel, dem interessierten Leser einen kleinen Einblick zu geben.

Vogelsberger Südbahn: Wächtersbach–Birstein–Hartmannshain. Geschichte einer liebenswerten Kleinbahn im hessischen Mittelgebirge

Autor / HerausgeberReinhold Winter und Joachim Volz
Jahr / Auflage1994
VerlagGeschichtsverein Birstein
Seiten256
ISBNISBN-10: 3980407802 und ISBN-13: 978-3980407809
AnmerkungDerzeit vergriffen, ausleihbar in Uni-Bibliothek Fulda und antiquarisch zu erhalten. Evtl. auch beim Autor: Reinhold Winter (Hartmannshainer Weg 1, 63633 Birstein-Völzberg).
Weiterführendes zum Thema unter buchonia.com

 

 

Der Einfluß der Staatsstraße und der Vogelsbergbahn auf die bauliche Entwicklung des Dorfes Grebenhain im 19. Jahrhundert

Autor / HerausgeberBerthold Pletsch
Jahr / Auflage1992, Heft 77 (Lauterbacher Sammlungen)
VerlagHohhausmuseum, Lauterbach/Hessen
Seiten166
ISBNISBN 987-3-86795-005-3
AnmerkungEntstanden unter Mitarbeit des Arbeitskreises Dorfgeschichte Grebenhain.
Erhältlich im Hohhaus-Museum Lauterbach

 

 

Kulturgeschichte sehen lernen

Autor / HerausgeberGottfried Kiesow
Jahr / Auflage2010, Band 4 von 5
VerlagMONUMENTE. Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Seiten104
ISBNISBN 987-3-86795-005-3
AnmerkungErhältlich im Monumente-Shop

Gottfried Kiesow, der Gründer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und jahrzehntelang Übervater der deutschen Denkmalpflege, hatte eine besondere Gabe: er konnte erzählen, sodass ihn jeder verstand.  Diese zwei, drei Seiten langen Geschichten sind ebenso sachkundig dargestellt wie kurzweilig und spannend zu lesen. Die Kunst, die Zeit und die Türen etwa ist ein solcher Titel. Das macht neugierig und jeder Leser kommt auf seine Kosten. 

Extratipp am Rande:
Die Bände „Kurioses aus der Denkmallandschaft“ sind in gleicher Aufmachung ebenfalls bei MONUMENTE erschienen. Der Herausgeber und Autor Friedrich Ludwig Müller ist Kiesow literarisch zumindest ebenbürtig und beschreibt charmant die oft vergessenen Geschichten hinter der Denkmalgeschichte.
Müllers Bücher Als der Mond noch "August" hieß, Von irdischen und himmlischen Geschöpfen etc. sind leider vergriffen und nur noch antiquarisch zu haben. 

Geschichte der Stadt Fulda

Autor / HerausgeberFuldaer Geschichtsverein
Jahr / Auflage2008, 2 Bände
VerlagParzeller Buchverlag, Fulda
Seiten750 & 850
ISBNISBN-10: 3790003972 und ISBN-10: 3790003980
AnmerkungBand I: Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches
Band II: Von der fürstlichen Residenz zum hessischen Sonderstatus
Erhältlich im Buchhandel

Diese beiden reichhaltig schwarzweiß illustrierten Bände, redaktionell betreut von W. Hamberger, Th. Heiler und W. Kirchhoff, bringen allen an Fuldaer Geschichte Interessierten eine unglaubliche Fülle an Informationen. Sie sind sowohl chronologisch als auch thematisch angelegt. Die mehr als 30 Autoren setzen ihre jeweiligen besonderen Akzente; dennoch wirken die Bände wie aus einem Guss.
Zahlreiche „Schlaglichter“ genannte kurze Episoden wie Gaude Fulda. Das Bonifatius Jahr 1954, Foaset in Föllsch Foll, Fulda Gap: Sowjetarmee wollte Stadt Fulda als Hauptquartier; Thomas Müntzer in Fulda inhaftiert runden die seriösen Darstellungen ab.  

Insgesamt ein Werk zum Nachschlagen einzelner Bereiche der Geschichte Fuldas, aber auch zum vergnüglichen Weiterlesen und zum intensiven Studium.
Diese Bände gehören in die Bibliothek eines jeden, der an osthessischer Geschichte interessiert ist.

Dorfchronik Steigertal. Heisters – Wünschen-Moos – Zahmen

Autor / HerausgeberVolkmar Seibert und der Arbeitskreis Dorfchronik Steigertal
Jahr / Auflage2012, 1. Auflage
VerlagSelbstverlag
Seiten264
ISBNISBN-10: 3806785252 und ISBN-13: 978-3806785258
AnmerkungErhältlich beim Autor Volkmar Seibert (Am Horst 5, 36355 Grebenhain-Zahmen) für 22,50 Euro ggfl. plus Porto

Diese in mehr als 10 jähriger akribischer Arbeit entstandene Chronik enthält mehr als nur eine Zusammenstellung der geschichtlichen Ereignisse der drei Dörfer: Das Leben auf dem Land im südöstlichen Vogelsberg wird durch zahlreiche Abbildungen und Dokumente lebendig, wobei die sorgfältige Gliederung das Auffinden einzelner Stichpunkte erleichtert. Von Ackerbau über Imkerei bis Ziegenhaltung findet sich zu allen Gesichtspunkten des dörflichen Lebens etwas Aussagekräftiges. 

Besonders zu erwähnen sind die Hauschroniken, die alle (!) Hauseigentümer meist bis ins 18. Jahrhundert zurück nennen sowie auch deren Schicksale und das ihrer Nachfahren. Dadurch wird erkennbar, wohin die Menschen zogen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienten, in welche Familien  sie heirateten und vieles mehr. Durch ein klug erdachtes System von Querverweisen lässt sich die komplette Sozialstruktur der Dörfer rasch erkennen. 

Alle Daten sind sorgfältig erhoben, seien es Heberegister des 18. Jahrhundert oder die Daten der Ortsdiener. Deshalb ist diese Chronik eine Fundgrube für alle Leser, die Details zum Leben im Vogelsberg erfahren wollen, vor allem aber profitieren ehemalige und heutige Vogelberger von den Texten – und natürlich auch die Familienforscher. 

Aus Casten, Capsulen und Regalen – Historische Dokumente aus dem Stadtarchiv Hildesheim

Autor / HerausgeberHerbert Reyer
Jahr / Auflage2002, 1. Auflage
VerlagGebrüder Gerstenberg, Hildesheim
Seiten180
ISBNISBN-10: 3806785252 und ISBN-13: 978-3806785258
AnmerkungErhältlich antiquarisch oder ggf. im Stadtarchiv Hildesheim

Aus einer geschichtlichen Zeitungsbeilage entstanden, vereint dieses Buch in 66 zwei- bis dreiseitigen flott und anschaulich geschriebenen Kapiteln viel Wissenswertes am Beispiel des Stadtarchivs Hildesheim.
Auch wer keine Beziehung zur Stadtgeschichte Hildesheims hat, kann hier Nützliches und Kurioses erfahren: wozu Majestätssiegel dienten, warum man im 14. Jahrhundert die städtischen Akten auf Wachstafeln führte – und wie man diese Tafeln aufbewahrte; dass es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Tonaufnahmen nicht nur auf Bändern, sondern auch auf 0,1 mm dünnem „Tondraht“ gab und vieles mehr.
Oder wussten Sie schon, dass im Mittelalter Gläubiger ihre Schuldner öffentlich durch plakatgroße „Schandbriefe“ zur Zahlung aufforderten? Dass es in mancher, auch der Hildesheimer, Rathausapotheke wegen des Wein- und Schnapsausschankes eine Sperrstunde gab, dass dort Rauchen verboten war ebenso wie das „ungebührliche Räsonnieren“ über die Stadtpolitik?

Das Buch regt auf sehr unterhaltsame Weise dazu an, sich mit dem Archivieren unterschiedlicher Dokumente über die Jahrhundert hinweg zu beschäftigen. Ergänzt wird es durch zahlreiche eindrucksvolle Abbildungen.

Fachwerkkirchen im Vogelsberg – Ein Reisehandbuch

Autor / HerausgeberRainer Schmid
Jahr / Auflage2015, 2. Auflage
VerlagEigenverlag R. Schmid, Mühlheim am Main
Seiten120
ISBNISBN-10: 3930367319 und ISBN-13: 978-3930367313
AnmerkungErhältlich am besten beim Autor selbst, über dessen Webseite "Fachwerkkirchen im Vogelsberg". Im Buchhandel und bei Amazon ist derzeit leider nur die 1. Auflage erhältlich.

Fachwerkkirchen, gibt’s die noch? Und soll ich sowas lesen?

Die Antwort auf beide Fragen kann nur lauten: Ja!
Der Autor beschreibt hier fünfzig der schönsten Fachwerkkirchen im Vogelsberg, und dies mit einer Akribie und Sachkenntnis, dass man kaum glauben mag, dass es sich hier um einen Amateur-historiker handeln soll. Das Wort Amateur (=Liebhaber) kann man durchaus wörtlich nehmen, denn sowohl die Kirchengebäude selbst als auch deren Einbettung in die Dörfer und Landschaft Oberhessens sind gut lesbar geschrieben und man spürt in jedem Kapitel die Liebe zur hessischen Heimat.
Die Beschreibungen der einzelnen Kirchen sind sorgfältig recherchiert und lassen kaum Wünsche offen; die Farbfotografien der Kirchen mit vielen Details werden durch erläuternde Abbildungen zur Handwerkskunst des Fachwerkbaues sinnvoll ergänzt.

Das Buch ist ein ideales Medium zur Vorbereitung einer Vogelsbergtour mit Auto oder Rad, denn es ist klar gegliedert und dadurch ein unverzichtbarerer Reisebegleiter.
Auch die geschichtlichen Daten und einige nützliche „Exkurse“ sind flott zu lesen und wecken im Leser die Lust, die eine oder andere Kirche baldmöglichst selbst in Augenschein zu nehmen.

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